Samstag, 24. April 2010

Übersetzungsgeschichte in Russland

Übersetzung in Russland hat eine lange Geschichte, die noch bei Kiever Rus angefangen hat. Schon im 9-en Jahrhundert sind in Russland Schrifttum, Literatur und Übersetzung. Im Jahr 864 waren die griechischen Mönche Kyrill und Methodius als Prediger des Christentums unter den slawischen Völkern geschickt. Das waren nicht nur die ersten Übersetzer, sonder auch die Gründer einer neuen Sprache. Sie haben ihre Tätigkeiten vom Alphabet angefangen (das bis heute „kyrillisch“ heißt), womit sie die griechischen religiösen Texte aus Altslawisch übersetzen konnten. Unter den ersten Texten war der Psalter, neue Testament und das Gebetbuch.

Mit der Zeit die Übersetzer sind dazu gekommen, nicht nur wörtlich die Bücher zu übersetzen, sonder noch was Eigenes dazu zu schreiben. Auf dieser haben sich die Schriftsteller weiter entwickelt. Zu solchen Büchern zählen „Das Leben von Andrei Jurodiwy“, „Biene“ oder „Kosmographie“.

Im 16-en Jahrhundert ist Moskau zu einem politischen und dabei auch zu dem Übersetzungszentrum Russland geworden. Der Zar hat einige Übersetzer aus Griechenland eingeladen, die die Übersetzungsarbeiten weiterentwickelt und betreut haben. Der bekannteste von ihnen war Maxim Grek, der nicht nur die religiösen Bücher übersetzt hat, sondern auch dazu die Kommentare geschrieben hat. Für die freiwillige Übersetzung der Texte wurde seine Tätigkeit damals als blasphemisch empfunden. Da Maxim Grek direkt auf Russisch übersetzen nicht konnte, war seine Tätigkeiten auf zwei Etappen unterteilt. Erstmal hat er aus dem Griechisch ins Latein, und dann haben seine Aushelfen aus dem Latein ins Russisch übersetzt.

Aus diesem Grund hat man noch damals festgelegt, dass die Übersetzer auf jeden Fall Russisch und auch mindestens zwei weitere Fremdsprachen können müssen. Ein reicher Wortschatz ist auch keine ausreichende Voraussetzung für einen Übersetzer. Mann muss auch sehr belesen sein und über eine hohe Intelligenz verfügen.

Im 17-en Jahrhundert hat sich Peter der Große für Europa interessiert, was auch sehr der Übersetzungskultur zur Gute gekommen ist. Ab dieser Zeit finden wir Übersetzungen von vielen technischen und wissenschaftlichen Texten. Die Übersetzungen sollten mehr qualitativ und genau sein was auch zur Kristallisierung der russischen Sprachen (Hochrussisch) gebracht hat. Viele Adlige (so wie Fürst Kropotkin) haben die Übersetzungen sogar als Hobby gemacht.

Die russischen Wissenschaftler haben auch einen Beitrag zu der Übersetzungsentwicklung geleistet. Zum Beispiel Lomonosow hat selbst mehrere wissenschaftliche Texte übersetzt und mit eigenen Kommentaren bereichert. Im Jahr 1735 bei wurde „Russische Assamblea“ als erste Organisation der professionellen Übersetzern und gleichzeitig ein Übersetzungsbüro gegründet, die sich mit der russischen, deutschen, englischen und anderen Sprachen beschäftigt hat. Bei dieser Organisation wurde auch eine Übersetzungsschule aufgemacht, die die Studenten auch ins Ausland schickte, damit sie sich da die praktischen Sprachkenntnisse aneignen konnten.